Ohne Schiedsrichter wird nicht gespielt

43 Schiedsrichter wurden bei den Ehrungsabenden ausgezeichnet (Ralf Diedrichs)

Jedes Jahr, wenn die Tage wieder kürzer werden und die Fußballvereine in die Winterpause gehen, ist wieder die Zeit der Ehrungsabende der emsländischen Schiedsrichter. Zu diesen Abenden hatte der Kreisschiedsrichterausschuss (KSA) des Niedersächsischen Fußballverbandes (NFV) im Emsland unter Vorsitz von Tobias Dankert und seinem Vorstandsteam mit André Eikens, Jan Krummen, Sascha Lüssing, Berend Sap, Daniel Rohoff, Jan Hopster, Lars Kollmer, Hermann Többens, Sebastian Bippen, Matthias Diek und Bernd Christmann eingeladen.

Insgesamt wurden 43 Schiedsrichter für ihre langjährige Tätigkeit geehrt, wobei die Daten aus dem DFB-Net entnommen wurden. Da früher nicht genau Buch geführt wurde, kann es durchaus sein, dass ein Schiedsrichter versehentlich nicht unter den Ehrenden ist. Sollte dies der Fall sein, wird die Ehrung selbstverständlich nachgeholt, so Tobias Dankert.

Als Urgesteine wurden Hermann Wortelboer (VfL Rütenbrock) und Peter Weber (SV BW Lorup) für ihre 50jährige Mitgliedschaft geehrt.

Herbert Scholz (SuS Darme) ist bereits seit 45 Jahren dabei und auch Ingo Grundke (SV Teglingen) und Karl-Heinz Köster (SV RW Herssum) können bereits auf eine 40jährige Schiedsrichtertätigkeit zurückblicken.

Bereits 35 Jahre sind Heiner Lohmann (SV Aschendorfermoor), Michael Hüsing (SV BW Lünne) und Helmut Kessen (SV Holthausen-Biene) im Amt.

Heinz Stegemann (SV Germania Thuine), Manfred Meiners (SV Sparta Werlte) und Karl-Heinz Hemker (SV GW Dersum) folgen mit ihren 30jährigen Jubiläen.

25 Jahre Schiedsrichter sind Timo Berghoff (SF Schwefingen), Sebastian Bippen (FC Wesuwe), Sebastian Pirsig (SV Germania Twist), Fran Tyben (SV Groß Hesepe), Stephan Veenker (DJK Fehndorf), Johannes-Jürgen Kolberg (SG Bramsche), Ehler Meyer (SC Baccum), Pascal Lambers (SC Spelle-Venhaus) und Dieter Stumpe (SV Esterwegen).

Schon 20 Jahre stehen Michael Bunning (SV Erika/Altenberge), Thomas Feldmann (SG Lähden), Markus Kühn (SV Lengerich-Handrup), Reinhard Kuschek (SV DjK Werpeloh) und Marco Lindemann (SV BW Lorup) als Spielleiter auf dem Platz.

15 Jahre sind es bei Bernhard Leffers (SV Hemsen), Matthias Diek (SuS Darme), Heinrich Heet (SV Fortuna Beesten), Stefan Jansen (TuS Aschendorf), Werner Hegemann (TuS Aschendorf) und Daniel Henzen (SV Surwold).

Zum ersten Mal wurden für 10 Jahre Heiko Janssen (Eintracht Berssen), Gero Schoppe (SV Olympia Laxten), Hendrik Altevers (SV Holthusen-Biene), Maik Assmuth (SV Holthusen-Biene), Marcus Lüken (SuS Darme), Marvin Barwinski (SV Voran Brögbern), Frank Jansen (SV Voran Brögbern), René Nye (SV Voran Brögbern), Nils Großepieper (SV Germania Thuine), Florian Buß (BW Dörpen) und Janik Bröring (BW Dörpen) ausgezeichnet.

Aktion „Danke Schiedsrichter“: Berend Sap erhält Auszeichnung

Völlig überrascht war Berend Sap, als der von seinen Vorstandskollegen geehrt wurde. Sie hatten ihn bei der DFB-Aktion „Danke Schiedsrichter“ nominiert.

Berend Sap ist seit 2004 im Emsland als verlässlicher und aufopferungsvoller Schiedsrichter tätig. Er ist sich für kein Spiel und keinen Mehraufwand zu schade. Sein Motto lautet: “Egal wo und egal welches Spiel zu leiten ist, ich fahre hin, damit dieses Spiel ordnungsgemäß stattfinden kann.“

Tobias Dankert: „Diese Einstellung, sein hohes Maß an Loyalität gegenüber den Kolleginnen und Kollegen sowie seine Zuverlässigkeit bei der Ausübung des Schiedsrichteramtes, gepaart mit einem gesunden Selbstverständnis in Kombination mit seinem ehrlichen und direkten Wesen hat es uns leicht gemacht, Berend vor einigen Jahren als Ansetzer in den Kreisschiedsrichterausschuss zu berufen. Ein KSA ohne Berend Sap ist momentan kaum vorstellbar.“ Berend geht es nicht um Vereinsdenken, sondern darum, die Schiedsrichterei voranbringen zu können. Er engagiert sich überall dort, wo er gebraucht wird.

Noch immer leitet Sap weiterhin regelmäßig Spiele aller Altersklassen und macht dabei keinen Unterschied, ob es Damen-, Jugend-, Herren- oder Altherrenspiele sind.

In der heutigen Zeit fehlt es an jungen Schiedsrichtern bzw. viele hören bereits nach den ersten Spielen wieder auf zu pfeifen. Berend versucht durch die Übernahme des Paten-Amtes seine Erfahrung an junge Schiedsrichter in den ersten drei Spielen weiterzugeben. Auch hier werden keine großen Fragen gestellt, sondern die freie Zeit geopfert, damit die Anwärter entsprechend sicher durch die ersten Spiele kommen und an Selbstsicherheit gewinnen.

Heinz-Gerd Evers lobt als Vorsitzender des Kreisfußballverbandes (KFV) im Emsland das Engagement der Schiedsrichter.

Evers: „Es kann nicht ganz falsch sein, wenn der Vorsitzende des KFV mal Schiedsrichter gewesen ist. Ihr macht einen tollen und wichtigen Job. Eure Leistung fällt am meisten auf, wenn kein Schiedsrichter da ist. Denn ohne euch wird nicht gespielt.“

Evers macht es Sorge, dass inzwischen deutschlandweit Probleme von Außen auf den Platz getragen werden. Dies betrifft sowohl Eltern bei Jugendspielen, „Fans“, aber auch Teamoffizielle. Evers: „Emotionen gehören zum Fußball. Aber wenn sich diese gegen die Schiedsrichter richten, geht er in die falsche Richtung.“ Daher sein Appell an die anwesenden Schiedsrichter und an alle Fußballbegeisterten, gegenseitig aufeinander aufzupassen und auch als einfacher Gast auf dem Sportplatz den Schiedsrichtern beizustehen. Sich für Schiedsrichter einzusetzen bedeute, sich für die Vereine und den Fußball einzusetzen. Er begrüßt daher auch die Entscheidung des DFB, „meckernde“ Teamoffizielle mit einer Strafe zu belegen. Nach drei gelben Karten an Teamoffizielle folgt jetzt auch eine Geldstrafe für den entsprechenden Verein.

DFB will Anerkennung von Schiedsrichtern ändern.

Tobias Dankert, Vorsitzender des KSA, dankte allen Schiedsrichtern für ihre Arbeit auf und neben dem Platz. Besonders für die Übernahme von Spielleitungen und für die Patenschaften an Jungschiedsrichtern, die bei den ersten Spielen von „alten Hasen“ begleitet werden. Gerade der Schiedsrichternachwuchs müsse gefördert werden, damit die jungen Schiedsrichter nicht nach kurzer Zeit die Lust am Schiedsen verlieren. Auch jungen Schiedsrichtern müsse zugestanden werden, Fehler machen zu dürfen.

Dankert wies zudem auf neue Anwärterlehrgänge am 07.01.2025 in Darme und Lathen hin. Eine Anmeldung hierzu ist über die Homepage oder direkt bei Jan Krummen möglich. Alle Schiedsrichterlehrgänge stehen auf der Homepage des NFV Kreis Emsland. Besonders hob Dankert die Schiedsrichterinnenlehrgänge hervor. Hier sind die zukünftigen Schiedsrichterinnen unter sich.: Als kleines Dankeschön wird bei ihnen die 1. Ausstattung kostenlos gestellt. Zusätzlich erhält der Verein, der drei Schiedsrichterinnen zum Lehrgang anmeldet, 200 Euro in die Vereinskasse.

Sorge machen dem KSA die Pläne des DFB, die Anrechnung der Schiedsrichter zu ändern. So soll es zukünftig keine „halben“ und „doppelten“ Schiedsrichter mehr geben. Dankert: „Dieser Vorstoß ist falsch und wird von uns nicht unterstützt.“ Der KSA hat die Befürchtung, dass diese Pläne dazu führen könnten, dass einige Schiedsrichter ihr Engagement zurückfahren oder gleich ganz als Schiedsrichter aufhören. Dies wäre ein herber Verlust für den Fußball im Emsland.

Bildunterschrift: – Foto: Ralf Diedrichs

Ein Bericht mit großer Reichweite war auch hier im EL-Kurier zu lesen.


Autor: RaDi/FFor